Caputt

Die Lieder leben weiter

Fünf nach zwölf schlägt die Turmuhr
Und Nebel zieht auf
Unsere Hände in Ketten
In der Luft sonst kein Laut

Auf diese letzte Bühne
Tritt ein Mann zu uns herauf
Ein schweigsamer Hüne
Kein Mensch klatscht Applaus

Nur ganz leises Wimmern
Ist vereinzelt zu hören
Ihn scheints nicht zu kümmern
Und scheints nicht zu stören

Denn anders als wir
Nicht wie du oder wie ich
Hat er bloß gelernt, zu dienen
Und er dient, indem er spricht

Was diese Männer machen
Ist nicht einfach nur Musik
Was diese Männer machen
Ist Verrat und nicht Kritik
Um die Illusion von Recht
Zu erhalten diesem Ort
Hat noch dieses eine Mal
Der Delinquent das letzte Wort

Wir sind schon tausendmal gestorben
Haben tausendmal gelebt
Gegen uns hilft keine Waffe
Und auch sicher kein Gebet

Ein Hammer, der braucht keinen Schmied
Ein Pferd braucht keinen Reiter
Ihr tötet nur die Musiker
Die Lieder leben weiter

Freunde, Brüder, Kinder, Menschen
Lasst uns nicht die Häupter senken
Lacht und feiert, gebt nicht auf
Seid anders und seid stolz darauf

Der Henker kann doch lediglich
Die Schädel uns zertrümmern
Doch legt er damit dann auch frei
Was vorher lag im Innern

Hinter einer schwarzes Maske
Hat er sein Gesicht versteckt
Keiner wird hier um uns weinen
Denn der Blutdurst ist geweckt

Seine Werkzeuge sind scharf
Wir haben Keine Angst vorm Tod
Unser Schicksal ist gewiss
Und die Welt verfärbt sich rot