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Atomkriege Bewegen Uns

Letzten Dienstag tötete ich den Passanten in mir.
Alles wird tot geschwiegen - nichts passiert.
Friedensmärsche an arbeitsfreien Wochenenden bringen und zwingen mich zum Lachen.
„Du musst alles tot machen, was dich tot macht.“
Ein Präventivschlag und tiefe Penetration mit leblosen Gegenständen
in unseren leblosen Gegenspielern.
Die totale Gegenwart im Gegensatz zu unserer Zeit und dem, was wir Zeitgeist nennen.
Wer schweigt, gibt recht.
Ein grob gewobenes Geflecht aus halben Sätzen im Gegensatz zu ganzen Sätzen.
„Hör´ auf nach den Sternen zu greifen, bevor du dir die Hand verletzt.“
Sagte irgendwer irgendwann einmal - und wir gehorchen.
Täglich zerbrechen tausend kleine Welten;
Meine Welt zerbricht mehrmals täglich in kleine Teile;
Warum sollte es irgend jemanden kümmern, wenn deine Welt wieder einmal zerbricht;
Im Kleinen, wie im Großen.
Es ist zu leicht, jetzt zu sagen: „Wir haben uns überschätzt.“; im Kleinen, wie im Großen:
Wir brandschatzen und plündern
Und spielen Terrorist in Kordhosen und Wollpullovern
Und gewaschen wird trotzdem mit dem Feinwaschmittel aus dem Fernsehen
Es ist wie Hass und Hoffnung im Uhrzeigersinn:
Ein Links und ein Rechts und ein Mittendrin-
Und am Liebsten wären wir alle auch noch gerne ein bisschen wie
Und vielleicht auch gerne ein bisschen anders als
Und am liebsten würden wir auch noch ein bisschen rebellieren,
doch dazu fehlt es uns an Zeit.
Irgendetwas scheint kaputt zu sein,
doch irgendjemand wird´s schon richten.
Es tut gut, sich darauf verlassen zu können,
dass irgendjemand es schon richten wird.
Das Gedankengut der rauen Menge in rauen Mengen:
Wessen Gedanken sind gut?
Letzten Mittwoch brüllte ich die Frau an der Kasse bei Edeka an,
weil sie sich zu langsam bewegte.
Sie hätte mich des Ladens verweisen können, stattdessen weinte sie.
Ein wenig tat sie mir leid, doch ich hatte es eilig.
Irgendjemand sollte die Zeit aufbringen, sie in den Arm zu nehmen.
Mir wird gesagt, ich sollte besser über das, was ich sage, nachdenken;
Ich denke, ich sage besser was ich denke.
Es wird sich trotzdem nichts ändern: Einzig Atomkriege bewegen uns.
Es ist leicht etwas zu sein, von dem man denkt, es sei schwer.
Wer schweigt gibt recht.
Und wer läuft, fällt hin, steht auf, fällt wieder hin, frisst Dreck;
Wer schwimmt, ertrinkt;
Wer kämpft, siegt oder verliert.
Und vielleicht schwängerte der Mann hinter dir an der Kasse vergangenes Jahr eine volltrunkene Sechzehnjährige - und es wird sein erstes Mal gewesen sein.
Es sind die deutschen Volksweisen im gebrochenen Deutschland die Dir recht geben;
Die Gebrüder Grimm, das Radio, Aladin und Arafat… alles auf 16:9.
Ich denke trotzdem, ich sage besser was ich denke.
Es wird sich trotzdem nichts ändern: Einzig Atomkriege bewegen uns.
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