Barbara Thalheim

Narrengold

Wer weiß wohin uns morgen der Zufall schickt
Warum die Liebe so schnell im Hass erstickt
Warum die Nacht den Tag bezwingt
Warum Tod uns immer umringt

Ein Jahr wird Asche Jahrzehnte werden Staub
magische Karten holt sich der Wind wie Laub
Sicherst täglich dir dein Leben
um es nachts dann hinzugeben

Dich treibt es um du läufst umher
es schmeckt nach Salz es riecht nach Teer
Die Nacht erwacht als wildes Meer

Noch halten wir uns gut in grauer Stunde
noch blitzen Blicke auf in jeder Runde
aus jedem Hund wird bald ein Wolf
den Narren leuchtet nachts das Gold

Die schöne Zigeunerin nimmst du im Traum
sie lächelt verstohlen hebt wortlos den Saum
Männer halten keine Reden mehr
Sind Narren nur Gold ihr Begehr

Dich treibt es um du läufst umher
das schwarze Haar es duftet schwer
die Nacht empfängt Wer ist hier wer

Musik und Meer sind rätselhaft die gleichen
wir wollen ihr Geheimnis uns erschleichen
doch wer wagt das Abenteuer
nur noch Glimmen keine Feuer

Die Nacht zeigt zum Schein ihre magischen Kräfte
Narren reißt sie in dunkle Geschäfte
aber keiner stellt Fragen mehr
und niemand setzt sich noch zur Wehr

Nacht treibt dich um und umgekehrt
mit allen Sinnen wird begehrt
doch Leib und Lust sind schnell verjährt

Wer weiß wohin mich morgen der Zufall schickt
wo und wann nach Jahren die Reise missglückt
Hab für mein Leben alles riskiert
weiß nur nicht wohin es mich führt