Caputt

Eisenwüste

Nach Eintausendundeinem Jahr
Ist nichts mehr so wie es mal war
Die Welt ein Zerrbild ihrer selbst
Ausgedörrt, zerfetzt, entstellt

Ihre grüne Haut ist grau
Schmutzig braun das Meeresblau
Der Wind der einst ihr Atem war
Riecht eigenartig, sonderbar

Auf das einst so stolze Haupt
Hat man ihr einen Helm gebaut
Einen Panzer aus Metall
Ein Versteck für den Verfall

Die Schmiede dieses Helmes
Sind die letzten Nomaden
Die mit dem Hammer Höhlen
In die Erdenrüstung schlagen

Tiefe Bombenkrater
Sind die Augen unsrer Heimat
Und in ihren Tränen
Halten unsre Priester Beirat

Die Tränen sind Paläste
Nicht aus Stein, aus Glas gebaut
Damit Gott sie bloß glitzern sieht
Wenn er auf uns hernieder schaut

Die Eisenwüste frisst sich
In die Welt, ein Parasit
Von Menschenhand gezüchtet
Keiner mehr der uns vergibt

Ihr schöner Leib geschändet
Durch vermeintliches Geschmeide
Das wir in den Leib ihr trieben
Tief in die Eingeweide

Der Rechte Lohn für unsre Gier
Ist ein Leben in den Trümmern
Auf das die Überreste unsrer
Bösen Saat verkümmern

Keine andre Strafe
Könnte jemals dazu reichen
Was Menschenhand zu tun vermag
In Anstand zu begleichen

Tiefe Bombenkrater
Sind die Augen unsrer Heimat
Und in ihren Tränen
Halten unsre Priester Beirat

Die Tränen sind Paläste
Nicht aus Stein, aus Glas gebaut
Damit Gott sie bloß glitzern sieht
Wenn er auf uns hernieder schaut
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